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Das bemerkenswerte DRK-Projekt "Babybedenkzeit" stellt sich vor

Im Januar erlebte die Regionale Eldetalschule Domsühl eine besondere Atmosphäre, geprägt von Babygeschrei.
 

Schüler:innen der 9. und 10. Klasse nahmen an einer einwöchigen einzigartigen Erfahrung teil, bei der sie in die Rolle von Eltern schlüpfen durften.

Durch die Schulsozialarbeiterin Silke Dingler organisiert, brachte hierzu Marie-T. Volkmann, Schwangerschafts(konflikt)beraterin des DRK Kreisverbandes Parchim e.V., Babysimulatoren in die Schule. Diese täuschend echten, etwa drei Kilogramm schweren Simulatoren sind mit ausgeklügelter Technik ausgestattet und signalisieren ihre Bedürfnisse durch authentisches Weinen. 

Mithilfe eines Chips an einem Armband konnten die Teilnehmenden die elterliche Körpernähe auf technische Weise nachempfinden. Emily, Leandro, Nelly und Pauline aus der 10. Klasse erhielten die Gelegenheit, in einem dreitägigen und dreinächtigen Projekt Erfahrungen mit den Säuglingssimulatoren zu sammeln und einen Einblick in das Elternsein zu gewinnen. Üblicherweise dauert das Projekt fünf Tage und vier Nächte, verzögerte sich jedoch aufgrund äußerer Umstände um einen Tag. 

Doch dies beeinträchtigte nicht das Engagement der Schüler:innen: "Unsere Babys wollten gefüttert werden, es gab Bäuerchen, Liebe und Zuneigung, und wir haben ihnen die Windel gewechselt", beschreibt die 16-jährige Pauline ihren Tagesablauf. Das Füttern oder Bäuerchen machen, kann dann schonmal 10 bis 30 Minuten dauern und verändert schon den allgemein anders verlaufenden Alltag der Schüler:innen. 

Nachdem die Schüler:innen der 10. Klasse in der zweiten Januarwoche ihre Elternrolle wahrgenommen hatten, erlebten auch vier Schülerinnen der 9. Klasse die Möglichkeit, zu erfahren, wie es ist, gleichzeitig Schülerin und Mutter zu sein. Die Erlebnisse in beiden Klassen waren ähnlich, wie die Zehntklässlerin zusammenfasst:
 „Diese kurze Zeit hatte ihre positiven und herausfordernden Seiten. Dennoch müssen wir wirklich sagen, es hat sich gelohnt. Trotz nächtlicher Unannehmlichkeiten und einem komplizierten Start haben wir es alle gerne und vor allem erfolgreich gemeistert. Es war eine äußerst interessante und bereichernde Erfahrung. Wir haben erkannt, dass es manchmal klüger ist, zu warten. Wir können es nur jedem empfehlen, der die Möglichkeit hat, dies ebenfalls zu erleben, denn es war wirklich eine tolle und lehrreiche Zeit."

Das Elternpraktikum wird auch wie in den vergangenen Jahren weiterhin den Schüler:innen des Landkreises LUP zur Verfügung stehen. Darüber hinaus haben Interessierte wie Schüler:innen, junge Erwachsene, Menschen mit Behinderungen oder solche mit Kinderwunsch die Möglichkeit, das Elternpraktikum durch die Schwangerschaftsberatung des DRK Kreisverbandes Parchim anzufragen und zu erleben.

Quelle: Parchimer Zeitung “Uns Pütt”
Foto: Silke Dingler