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Jedes Kind ist etwas Besonderes. Die Geschichte des kleinen Johnny in der KITA Am Berge in Sternberg.

Es ist ein ganz normaler Kita-Tag in der integrativen Kita „Am Berge“ in Sternberg. Die Kinder sitzen am Tisch und frühstücken, die Tür geht auf und ihr Freund Johnny kommt herein. „Guten Morgen!“ ruft die Erzieherin Solveig Jodzek, die die Kinder während der Mahlzeit begleitet. Johnny strahlt über das ganze Gesicht. Er scheint sich sehr auf seine Freunde und den Tag in der Kita zu freuen. Er begrüßt seine Erzieherin, Mama bekommt noch einen Kuss und dann geht er zum Frühstücksbuffet.

Johnny wächst über sich hinaus

Mit dem Laufen hat es der  4-Jährige nicht so leicht. Seine Muskeln sind gelähmt und lassen ihn nur langsam vorwärts kommen. Diese Behinderung hat Johnny seit der Geburt. Doch davon lässt sich der aufgeweckte Junge nicht beeindrucken. „Als John vor zwei Jahren in unsere Einrichtung kam, konnte er nur krabbeln und es war ungewiss, wie er sich weiter entwickeln würde.“ erklärt Gina Seidenberg. Gina ist Heilerziehungspflegerin in der Kita und hat ein besonderes Auge auf Johnny und seine Entwicklung. „Als wir John eine Weile beobachteten und uns mit den Eltern über seine Krankheitsgeschichte austauschten, erstellten wir einen Förderplan für ihn. Dabei war es uns wichtig, John in seiner Selbstständigkeit zu unterstützen und  ihn zu motivieren, viele Dinge selbst zu tun. Um Jonnys Stärken in den Mittelpunkt zu rücken, bezogen wir auch die Kindergruppe mit ein.“ Ja, was kann Johnny denn besonders gut? Dazu meint der 5-jährige Tenzing: „Der ist echt manchmal frech und macht immer Witze.“

Die engagierte Erzieherin Gina Seidenberg schwärmt weiter: „Als er sich zum ersten Mal aus eigener Kraft am Tisch hochgezogen hatte und plötzlich stand, war das ein riesiges Erfolgserlebnis für ihn und für uns.“ Mit jedem dieser Erfolgserlebnisse wuchs auch das Selbstbewusstsein des kleinen Jungen. Natürlich gibt es auch Rückschläge und nicht immer gelingen Dinge auf Anhieb. In diesen Momenten zahlt es sich besonders aus, dass er Menschen um sich hat, die ihn auffangen, ihn verstehen und ihm vertrauen. Diese hat er in den Erzieherinnen der Kita „Am Berge“ gefunden. „Aber" so ergänzt die Leiterin der Einrichtung, Kerstin Ziebart "auch die Zusammenarbeit mit den Eltern ist eine wichtige Komponente für die erfolgreiche Entwicklungsbegleitung aller Kinder. Mit Johns Eltern ziehen wir an einem Strang, das ist wirklich ein Geschenk für alle Beteiligten, insbesondere für John.“                 

In der Integrativen Kita „Am Berge“ werden 53 Kinder im Alter von 2-7 Jahren, mit und ohne Behinderung von einem 8-köpfigen Erzieherteam betreut. Das Konzept der Mitbestimmung und Mitgestaltung ermöglicht den Kindern, eigene Entscheidungen in der Kita zu treffen. In mehreren Funktionsräumen finden die Jungen und Mädchen vielfältiges Spielmaterial, das auf ihre Spielbedürfnisse ausgerichtet ist. Die Kinder können wählen, wo sie spielen, mit wem und womit. Im täglichen Morgenkreis wird beraten, was die Kinder interessiert, sie singen und tanzen miteinander und besprechen auch Dinge, die im Miteinander verbessert werden können. Toleranz und Akzeptanz jedes Einzelnen wird in der Kita „Am Berge“ groß geschrieben, denn „Jedes Kind ist etwas Besonderes!“ . Dieser Leitsatz begleitet die pädagogische Arbeit des Sternberger Kitateams und erfüllt sie jeden Tag mit Stolz und Freude.