·

Lebensretter aus Überzeugung

Von wegen die Jugend sitzt nur vor Ihrem Handy oder der Playstation - es gibt auch z.B. Eric Hartmann. Er ist nicht nur Rettungsschwimmer, er engagiert sich auch bei Jugendrotkreuz und der Feuerwehr - das sind nicht nur Hobbys oder sinnvolle Freizeitbeschäftigungen sondern legen vielleicht auch einen Grundstein für die weitere Laufbahn. In der vergangenen Saison hat Eric Hartmann unter anderem in Plau am See, aber auch in Parchim und Schwerin als Rettungsschwimmer über die Badegäste gewacht.

Immer mehr Jugendliche engagieren sich freiwillig. Das tun sie nicht für Geld, sondern für Spaß und Anerkennung. Hierfür haben die Heranwachsenden zahlreiche Möglichkeiten: Senioren vorlesen, bei der Feuerwehr oder in einer politischen Organisation aktiv sein, sich um den Naturschutz kümmern oder sich als Klassensprecher für Mitschüler einsetzen. Ziel ist es, sich für das Gemeinwohl einzubringen. Wir stellen in dieser Woche Jugend im Ehrenamt vor. Heute: Rettungsschwimmer des Deutschen Roten Kreuzes. Das strahlend rote Poloshirt mit dem blauen Rettungsring und dem roten Kreuz in der Mitte machen schon von weitem deutlich, dass Eric Hartmann zur DRK-Wasserwacht gehört. Nicht nur das, der 15-Jährige ist Rettungsschwimmer. „Es macht einfach Spaß“, sagt Eric über seine ehrenamtliche Aufgabe. In der Schule sei er auf das Jugendrotkreuz (JRK), die Nachwuchsorganisation des DRK aufmerksam geworden. Dort hat er dann eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolviert. Sehr zur Freude seiner Mutter, wie Eric gesteht: „Meine Mutti war mal Rettungssanitäterin. Da war sie natürlich begeistert, dass ich mich für das JRK interessiert habe.“ Rettungsschwimmer wurde Eric allerdings nicht beim DRK. Der Arbeiter-Samariter-Bund – kurz ASB – hatte den Jungen angesprochen. Schnell legte er dort die Prüfung zum Rettungsschwimmabzeichen in Bronze ab. „Die Prüfung bei der ASB war sehr schnell. Es gab quasi keine Vorbereitung“, sagt der 15-Jährige rückblickend. Anders sei das bei der Wasserwacht gewesen, bei der er vor etwa einem halben Jahr das silberne Abzeichen erwarb. „Die DRK achtet bei der Ausbildung sehr auf Qualität“, sagt Eric. „Durch die intensive Vorbereitung bin ich ein viel besserer Schwimmer geworden“. Das gebe auch Selbstsicherheit, die für Rettungseinsätze nötig sei. Für die Wasserwacht ist der Schüler des Parchimer Friedrich-Franz-Gymnasiums in den Sommerferien an den Stränden der Region unterwegs: In Schwerin, Parchim und Plau am See sei er bereits eingesetzt worden. „Das ist besser, als zu Hause zu sitzen und nichts zu tun“, betont Eric. So könne er im Zweifel wenigstens anderen Menschen helfen. Jemanden retten musste er bisher aber nicht. „In Güstrow habe ich dem Veranstalter des Drachenbootrennens sein Handy aus dem See geborgen. Das war aber leider hin“, beschreibt Eric seinen ersten Wassereinsatz. Dennoch: Ob am Strand oder auf dem Boot, Eric wacht über das Geschehen auf den Seen, sei es bei Veranstaltungen oder im normalen Badebetrieb. Die Rettungsberufe haben es ihm generell angetan. Denn der 15-Jährige engagiert sich auch bei der Freiwilligen Feuerwehr in Stralendorf. Und fast hätte er auch noch beim Technischen Hilfswerk angefangen. Bei so viel Begeisterung fürs Lebensretten verwundert es kaum, dass Eric dies auch mal beruflich machen möchte. Rettungssanitäter oder Feuerwehrmann möchte er werden. Vielleicht sogar bei der Hamburger Berufsfeuerwehr, da sei beides gleichzeitig möglich – immer im Wochenwechsel. Nur eins hat er für sich ausgeschlossen: „Um Arzt zu werden bin ich zu faul“, sagt Eric mit einem Schmunzeln. Der ganze Artikel aus der SVZ als PDF