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Wir sind sehr stolz! Ein Ehrenpreis für Jacqueline Biemann

Der Deutsche Verein zur Förderung pflegerischer Qualität hat Jacqueline Biemann als beste Praxisanleitererin Deutschlands ausgezeichnet. Für ihren Einsatz in der pflegerischen Ausbildung erhielt die Sternbergerin den Siegfried- Huhn-Ehrenpreis. Der Namensgeber ist ein Spezialist in der Pflegeberatung. Die Auszeichnungsveranstaltung fand in Halle/Saale statt. Vorgeschlagen wurde die Mitarbeiterin aus dem DRK-Seniorenzentrum in Sternberg von Auszubildenden, die von ihr in der Praxis angeleitet werden. Sie konnte sich unter mehr als 400 Nominierten durchsetzen.

STERNBERG Kaum jemand zieht gerne ins Pflegeheim. Die Menschen kommen hierher, weil sie zu Hause nicht mehr klarkommen und die Angehörigen die Pflege nicht mehr bewältigen. Jacqueline Biemann (44) aus dem DRK-Pflegeheim in Sternberg möchte, dass sich die Bewohner hier geborgen fühlen. Für sie sei es wichtig, Pflege auch mit dem Herzen zu machen. Sie erzählt von dem Erlebnis mit einem Bewohner, der sie am Morgen gedrückt hat: „Schön, dass du wieder da bist.“ Ihre Art kommt nicht nu rbei den Hausbewohnern an, sondern auch bei Auszubildenden, denen sie die Praxis des Pflegeberufs vermittelt. „Sie ist die beste Praxisanleiterin“, sagt Lea Grüning aus dem dritten Lehrjahr. Die Mustinerin lobt nicht nur das fachliche Wissen, das ihr Jacqueline Biemann vermittelt: „Sie ist ein herzensguter Mensch“. In diesem Haus hat Lea Grüning Praktikum gemacht, dann das freiwillige soziale Jahr und jetzt die Lehre. Zusammen mit anderen Auszubildenden hatte sie ihre Praxisanleiterin für die Auszeichnung mit dem Siegfried- Huhn- Ehrenpreis vorgeschlagen. Und bei mehr als 400 Nominierungen wurde die Sternbergerin schließlich auch als die Beste aus ganz Deutschland geehrt, die Auszubildenden in der Pflege die Praxis vermittelt. Als die Nachricht in der Sternberger Senioreneinrichtung verkündet wurde, hätten alle Kollegen gesagt, Jacqueline Biemann habe es verdient, erklärt Leiter Alexander Plass. Der Chef selbst verhehlte nicht seine „stolz geschwellte Brust“ über die Auszeichnung. Er wertete es als Zeichen dafür, „dass wir vieles richtig machen.“ Es zeige, dass man auch Jugendliche für einen sehr schweren, aber dankbaren Beruf in der Pflege begeistern kann. Jacqueline Biemann ist Mutter von zwei Kindern im Alter von 17 und 15 Jahren. Schon als sie selbst ein kleines Kind war, wollte sie Krankenschwester werden, erzählt die 44-Jährige. Sie war viel bei ihren Großeltern. Und wenn sie selbst krank war, schaute sie in medizinische Bücher. Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung in einer Klinik in Schwerin zur Krankenschwester. Als ihr zweites Kind geboren wurde und sie nebenbei im Erziehungsjahr etwas arbeiten wollte, kam sie in Kontakt mit dem damaligen Leiter des Sternberger Seniorenzentrums Bruno Pischel. 2005 stieg sie ganz in diese Arbeitsstelle ein. „Ich bin gern hier geblieben“, berichtet sie. Zwei Jahre nach ihrem Start beim DRK hatte sie schon die Ausbildung als Praxisanleiterin abgeschlossen. Dazu hatten sie Petra Lankisch-Peters, die sie eingearbeitet hatte, und Pflegedienstleiterin Sylvia Ihlenfeldt ermuntert. Seitdem vermittelt sie mit einer Kollegin den jungen Leuten in Sternberg die Praxis bei der Pflege und bereitet die Auszubildenden auch auf ihre Prüfungen vor. Wobei rein rechnerisch für jeden Auszubildenden zwei Stunden pro Woche für diese Anleitung geplant sind. Zu Jacqueline Biemann können aber die jungen Leute auch kommen, wenn sie Hilfe bei den Hausaufgaben benötigen. Auf der anderen Seite nimmt sie kein Blatt vor den Mund, wenn jemand faul war. Sie fiebert bei jeder Prüfung ihrer Schützlinge mit und freut sich über jede fähige Fachkraft, die mit der Ausbildung fertig ist. Und wenn sie niemanden anleitet, dann arbeitet Jacqueline Biemann auf Station als verantwortliche Fachkraft für einen Bereich mit 20 bis 30 Bewohnern. Artikel der SVZ als download