·

Blutspende-Challenge im Freibad am Wockersee

Blutspende-Challenge im Freibad am Wockersee lockte 151 Teilnehmer an - Erlös geht an Vereine - Blutspenden ist Ehrenamt

Für viele, auch für Nicole Kampf, ist Blutspenden eine Selbstverständlichkeit. Dies sei ihre zehnte Blutspende, sagt sie. Der Regionalverband Parchim des Deutschen Roten Kreuzes und der Blutspendedienst haben am vergangenen Sonntag vier Zelte auf dem Freibadgelände am Wockersse aufgebaut, ebenso einen Imbissstand. Am Eingang haben sich sich Leute gedrängt, es sind auch zahlreiche Erstspender dabei, wie die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Parchim. Michael Krüger, der beim DRK Parchim für das Ehrenamt verantwortlich ist, freut sich über diese Entwicklung. „Genau darum ist es uns bei der Blutspende-Challenge gegangen. Wir wollten möglichst viele Leute neu zur Blutspende animieren und gleichzeitig auch etwas für Vereine tun“, sagt er. Den Vereinen winken kleine Finanzspritzen für ihre Kassen, die von der Sparkassen-Lotterie gespendet wurden. „Ab fünf Mitgliedern gibt es 100 Euro für die Vereinskasse, ab zehn Mitgliedern 200, der Verein der die meisten Mitglieder zur Blutspende motivieren kann, erhält 500 Euro“, erläutert Krüger die Challenge. Coronakrise sorgte für Rückgang von Blutkonserven Durch die Coronakrise habe es gerade in den Monaten Juni und Juli, als die Krankenhäuser wieder schrittweise zum Regelbetrieb übergegangen seien, einen deutlichen Rückgang an Blutkonserven gegeben. Silke Hufen, Referentin beim Blutspendedienst Mecklenburg-Vorpommern sagt: „Das Problem von DRK-Seite war, dass die meisten Räumlichkeiten für Blutspenden in Bezug auf die Coronaregeln zu klein waren. Und in den Räumen selbst konnten wir auch nur wenige Leute spenden lassen.“ Gleichzeitig war aber, so sagt sie, die Spendenbereitschaft selbst stark angestiegen. So bot sich eine Verlagerung nach draußen geradezu an, und das Wetter spielt auch mit. Für alle Blutspender, ob vom Verein oder auch als Familie und Einzelperson ist das Procedere gleich. Zunächst werden die Personalien abgefragt und es folgen einige Untersuchungen. „Wenn sich Auffälligkeiten ergeben, so können wir vom Blutspendedienst die Menschen direkt informieren“, erklärt Silke Hufen. Ein Fragebogen muss auch ausgefüllt werden, in Bezug auf Vorerkrankungen, die regelmäßige Einnahme von Medikamenten und anderes. Es geht darum, sowohl Spender als auch Empfänger zu schützen. Ein anwesender Arzt gibt dann den jeweiligen Spender frei, und nach acht Minuten Aderlass wird ein halber Liter Blut im sterilen Beutel gut gekühlt verpackt. Diese Konserven werden an anderer Stelle noch weiter auf Krankheitserreger untersucht. „Es ist eigentlich ausgeschlossen, dass sich ein Empfänger mit HIV oder Hepatitis über eine Blutkonserve infiziert, sie sind sicher“, so das Fazit von ihr. Etwa ein bis fünf Prozent der Freiwilligen kann nicht zur Blutspende zugelassen werden. Blutkonserven sind sicher Die Gründe müssen nicht in einer ernsthaften Erkrankung, liegen, es können nur schlicht und ergreifend zu wenig rote Blutkörperchen vorhanden sein. Dies könnte im Falle einer Spende zu starken Kreislaufproblemen führen. Die Konserven selbst werden in unterschiedliche Bestandteile des Blutes aufgetrennt, der Bedarf ist groß. Es gibt Blutbestandteile, die sind auch mit Kühlung nur wenige Tage haltbar. Die bekannte Blutkonserve, sprich die roten Blutkörperchen, können bis zu 42 Tage gekühlt verwendet werden. „Aus diesem Grund ist Blutspenden sehr wichtig, und auch, dass wir eine große Spenderbasis haben", sagt sie. Um sich nämlich das Blut wieder zu ersetzen, braucht der Körper ungefähr zehn Tage länger, als die Konserven haltbar sind. Nach der Blutspende können sich alle, die daran teilgenommen haben noch ein wenig erholen bei Eintopf, Wurst und um den Kreislauf anzuregen, auch bei Cola und Kaffee. Am Ende des Tages zählt Silke Hufen das Ergebnis der Challenge zusammen. Es waren insgesamt 151 registrierte Blutspender am Wockersee. Quelle: www.svz.de/29687267 ©2020