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Corona: Mobiles DRK-Abstrichteam kommt nach Hause

Dirk Matz, Mitarbeiter im DRK-Fahrdienst Güstrow, gehört zum mobilien Abstrichteam. Foto: Johanna Dittmann

Menschen, die im Verdacht sind, sich mit Covid-19 infiziert zu haben, müssen sich auf ärztliche Anweisung zu einem vereinbarten Termin in einem Abstrichzentrum melden. Was aber, wenn die Betroffenen das Haus nicht verlassen können?

Genau dieses Problem beschäftigte Mitte März auch die Landesregierung und bat den DRK-Landesverband um Unterstützung bei der Einrichtung eines moblilen Abstrichzentrums, das in ganz Mecklenburg-Vorpommern tätig wird. Jan-Hendrik Hartlöhner, Vorstand des Landesverbandes, fragte beim Vorstand des zentral gelegenen DRK-Kreisverbandes Güstrow an, ob es möglich wäre, diese wichtige Aufgabe zu übernehmen. „Wir können“, sagte der Vorstandsvorsitzende Klaus-Peter Struwe und organisierte gemeinsam mit seinem Fahrdienstleiter Sven Führer diesen besonderen Einsatz, der einen längeren Zeitraum umfassen soll. Zunächst wurden für diese Aufgabe zwölf Fahrer und drei Disponenten gesucht und gefunden. Alle erhielten eine spezielle einwöchige Schulung für ihre Tätigkeit im mobilen Abstrichzentrum. Inhaltlich umfasste sie zum Beispiel die Ausbildung in der Ersten Hilfe, Desinfektionsrichtlinien, Informationen zum Corona-Virus oder das richtige Anlegen der Schutzausrüstung. „Bei den Schulungsmaßnahmen haben uns vor allem unsere Kreisverbandsärztin Dr. Heidemarie Jaroczewski, Mitarbeiter des Teterower DRK-Krankenhauses, Kollegen vom Rettungsdienst sowie Helfer vom Katastrophenschutz unterstützt“, verdeutlicht Sven Führer das zuverlässige Zusammenwirken bei Krisen und Katastrophen. Und ist ein bisschen stolz darauf, dass das Team schon nach zehn Tagen einsatzbereit war. „Seit dem 27.3.2020 sind nun die mobilen Abstrich-Teams vom Roten Kreuz an sieben Tagen in der Woche von 8 bis 16.45 Uhr in dieser wichtigen Mission unterwegs. Die Dispatcher des DRK-Fahrdienstes erhalten die Aufträge telefonisch von den Hausärzten und planen dann die Touren digital. Dann werden alle Betroffenen über das Eintreffen der mobilen Corona-Tester informiert und die Aufträge zeitnah ausgeführt. Von Güstrow aus geht es mit speziell ausgestatteten Fahrzeugen in alle vier Himmelsrichtungen zu Menschen, die auf Covid-19 getestet werden müssen. „Im Einsatz sind ausschließlich hauptamtliche Rotkreuzmitarbeiter, die sich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet haben. Alle sind sich der großen Verantwortung sorgfältig zu handeln und ihres persönlichen Risikos bewusst – aber sie sind auch stolz, dass sie in dieser schweren Krise, in der es um Menschenleben geht, einen wichtigen Beitrag leisten können“, sagt Sven Führer. Die Einsätze werden unter strengen Sicherheitsregeln durchgeführt. Nach jedem Test wechseln die Rotkreuzmitarbeiter ihre Schutzkleidung von Kopf bis Fuß. Im Anschluss an jede Tour wird das Fahrzeug gründlich desinfiziert und gereinigt sowie die benutzte Schutzkleidung fachgerecht entsorgt. Natürlich werden die Abstandsregeln strikt eingehalten, die Teams halten sich nie zusammen an einem Ort auf, damit im Falle einer Ansteckung die Übertragungskette möglichst kurz bleibt. Und beim geringsten Verdacht, dass sich ein Mitarbeiter infiziert haben könnte, wird natürlich sofort getestet. Ärztlich betreut und unterstützt wird das gesamte Team von Frau Dr. Jaroczewski, die immer beratend zur Seite steht. cm / drk