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extra.stark! 03 - 2020 | Mehr Nähe gewonnen trotz Abstand Corona-Gutschein für Durchhaltevermögen der Kinder

Ein starkes Team: Die Mitarbeitenden der Therapeutischen Wohngruppen Plau am See des DRK Kreisverbandes Parchim haben die Corona-Zeit bisher gut gemeistert.

Wenn das Leben ohnehin auf dem Kopf steht - was passiert dann in einer Pandemie? Eine Menge Gutes, resümieren einige der 17 Mitarbeitenden der Therapeutischen Wohngruppen in Plau am See. Ein Blick zurück.

Marie-Therese Volkmann, Sozialpädagogin: Die anstrengende Phase lief gut. Wir konnten viele Angebote umsetzen, für die sonst die Zeit einfach fehlt, da viele Außentermine nicht stattfanden. Angela Wiepert-Franck, Erzieherin: Unsere 15 Kinder und Jugendlichen haben die geänderte Tagesstruktur toll angenommen und mit erstaunlicher Disziplin beispielsweise ihre Schulaufgaben gelöst. Die Malfolgen zu festigen, war dabei noch eines der leichtesten Übungen. Schwieriges haben wir gemeinsam nachgeschlagen, dabei selbst Wissen aufgefrischt und uns weiterentwickelt. Dafür und zur weiteren Motivation gab es eine extra Anerkennung in Form des Corona-Durchhalte-Gutscheins – sehr zur Freude der Kinder. Dörte Evert, Pädagogische Leiterin: Es war schon eine besondere Atmosphäre. Auf einmal gab es keine Besuche mehr, keinen Urlaub, keinen Ausgang. Soziale Kontakte wurden aufs Telefonieren reduziert. Großartig verhielten sich die Eltern. Sie hielten alle Regeln ein und zeigten beeindruckendes Interesse, wie wir den Lockdown mit den Kindern und Jugendlichen meisterten. Juliane Steinbach, Therapeutin: Durch mehr gemeinsame Zeit sind wir enger zusammengerückt - natürlich mit Abstand. Manches war entspannter, vieles intensiver. Unruhe entstand erst mit den zunehmenden Lockerungen. Alle hatten Sehsucht nach Eltern und Freunden. Laura Göricke, Erzieherin: Die Kinder haben sich mit der Situation auseinandergesetzt und nachgefragt. Gemeinsam saßen wir vor dem Fernseher und haben Nachrichten verfolgt. Das hat dazu beigetragen, die Ausnahmesituation besser zu verstehen. Maik Bühring, Erzieher: Es war viel Fingerspitzengefühl gefragt, damit die Kinder ihre Balance finden. Britt Hauff, Hauswirtschaftskraft: Ich bin für das leibliche Wohl und  die Reinigung zuständig. In den zurückliegenden Wochen hatte ich, zu meiner Freude, viel Hilfe von den Kindern und Jugendlichen, wenn es darum ging, Mittag zu machen. Im gemeinsamen Essenplan finden sich viele Wunschgerichte. Auf einmal gab es zahlreiche Topfgucker, die mitmachen wollten. Das hat Spaß gemacht. Beate Ziemann, Verwaltungsangestellte: Ich bin unserem Haus seit Anfang an verbunden. Es ist gut, dass wir auch eine solche Krisensituation meistern konnten. Ich habe die Dinge geregelt, die auch dazu gehören - für unsere stationären Wohngruppen, die  Tagesgruppe und die ambulanten Hilfen.  Bärbel Rehberg, Erzieherin in berufsbegleitender Ausbildung: Durch Corona wurde ich viel schneller als geplant in den 24 Stunden-Dienst integriert. Das bedeutete eine Menge Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde. Text/Foto: Barbara Arndt