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In der Tagespflege Parchim halten Kinder unsere Senioren auf Trab

DRK-Seniorentagesstätte Parchim setzt auf generationsübergreifende Angebote / Die Kleinen der Nachbar-Kita kamen zum Sport
Simone Herbst / SVZ Parchim

Der Stuhltanz zur Erwärmung ist eben erst fertig getanzt, schon hat die kleine Maja Erika Meier an der Hand und Feven „greift“ sich Karl-Heinz Dolgner. Gerade so, als wäre das die normalste Sache der Welt. Und das ist sie im Grunde auch. In der Karl-Liebknecht-Straße betreibt das DRK in einem Gebäude die Kindertagesstätte Kinderland und die Seniorentagespflege. Jung und alt in trauter Nachbarschaft, die geradezu nach Treffen der Generationen schreit. Deshalb verwundert es auch nicht, dass in schöner Regelmäßigkeit gemeinsame Unternehmungen auf der Tagesordnung stehen. Wie am Montag, als eine kleine Gruppe Kitakinder mit ihren Erzieherinnen in die Pflegeeinrichtung kam, um mit den Senioren Gesellschaftsspiele zu spielen. „Wenn die Kleinen zu uns rüber kommen, ist das immer sehr schön“, sagt Karl-Heinz Dolgner. „Die Lütten haben so viel Schwung, sie lachen und bringen uns auf andere Gedanken.“
Genau so war das auch gestern. Pflegedienstleiterin Juliane Puskeiler und ihr fünfköpfiges Team hatten auf dem Hof der DRK-Tagespflege schon am Nachmittag zuvor alles für einen sportlichen Stationsbetrieb vorbereitet und dann fest die Daumen gedrückt, dass der verregnete Montag bitte doch in einen sonnigen Dienstag übergehen möge. „Und tatsächlich haben wir Glück“, freut sich Juliane Puskeiler. „Bei Regen hätten wir die Veranstaltung kurzfristig noch absagen müssen.“
„Komm, wir gehen hier lang, da können wir als erstes Ringe werfen“, sagt Feven, die Karl-Heinz Dolgner noch immer fest an der Hand hält. Der Rentner freut sich über die Beherztheit der Kleinen. „Na klar, das machen wir“, lacht der Lübzer und gemeinsam schlendern die beiden an ihre erste Station. Maja hat derweil Erika Meier zum Leitergolf gelotst. Nur zu gern zeigt der kleine blonde Wirbelwind, wie das Sportspiel funktioniert und wie gut sie es kann. „Super, jetzt probiere ich das auch mal“, freut sich Erika Meier über die Aufmerksamkeit und den Eifer des Mädchens. „Ich habe einen Enkel, der ist ungefähr in dem gleichen Alter“, erzählt die Seniorin und fühlt sich durch den gemeinsamen Vormittag mit den Kitakindern an ihn erinnert. „Ich mag diese Treffen. Sie bringen willkommene Abwechslung in unseren Alltag“, sagt sie. Anke Stegemann und Sylvia Mößner, beide Erzieherinnen im „Kinderland“, wissen um das positive Feedback der Senioren. „Aber auch unsere Kinder finden diese regelmäßigen Treffen toll. Sie haben schon gesagt, das ist wie Oma und Opa besuchen.“ Und genau das ist Sinn und der Zweck der Veranstaltungen, von denen Juliane Puskeiler und ihr Team immer wenigstens eine in die Monatsplanung nehmen.
Derzeit besuchen zehn Senioren die Tagespflege des DRK in der Karl-Liebknecht-Straße. „Die meisten kommen aus den Dörfern ringsum, nur die wenigsten sind Parchimer“, sagt Juliane Puskeiler. Eine Erklärung, warum das so ist, hat sie nicht. Doch sie hat ein Angebot: Die Einrichtung hat noch Kapazitäten für drei oder sogar vier Senioren, die in der DRK-Tagespflege die Gemeinschaft erleben könnten, statt vielleicht in den eigenen vier Wänden zu vereinsamen. „Interessenten können sich jederzeit an mich und mein Team wenden. Wir beraten gern und zeigen die Möglichkeiten, die unsere Einrichtung Senioren bietet“, so die Pflegedienstleiterin. Artikel zum download