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Lockerungsmaßnahmen in DRK-Pflegeeinrichtungen

Hände und Gegenstände desinfizieren, Mundschutz anlegen und Abstand halten, keine Umarmungen – das sind nur einige Dinge, die das Leben verändert haben. Foto: Christine Mevius

Schutz- und Hygienemaßnahmen weiterhin erforderlich

Als am Freitag, 14. März 2020, das Betretungsverbot in Pflegeeinrichtungen angeordnet wurde, kam das überraschend für Mitarbeiter, Bewohner sowie deren Angehörige. „Von heute auf morgen mussten wir zahlreiche Maßnahmen festlegen, planen und umsetzen“, erklärt Adrian Gladysz, Geschäftsführer der DRK-Pflegeeinrichtungen M-V gGmbH. Am Folgetag rief er die Einrichtungsleiter zusammen und gründete mit ihnen eine Pandemiegruppe. Gemeinsam entwickelten die Führungskräfte ein Hygiene- und Schutzkonzept, das anschließend auf die Bedingungen der einzelnen Einrichtungen angepasst wurde. „Schon am Sonntag haben wir unsere Mitarbeitenden in die Schutz- und Hygienemaßnahmen eingewiesen, sie über das Virus sowie die Notwendigkeit des Eigenschutzes aufgeklärt“, schildert Cornelia Staar-Malcher, Leiterin der DRK-Wohnanlage in Prohn bei Stralsund, die außergewöhnlichen Maßnahmen. Im Zuge der Umsetzung des Konzeptes folgten zahlreiche zusätzliche Aufgaben, die die Mitarbeiter zum Schutz der Bewohner und zur ihrer eigenen Sicherheit umsetzen mussten. „Dazu gehören beispielsweise das tägliche Führen von Symptomtagebüchern für alle Bewohner und Mitarbeiter, einschließlich Kontrolle der Körpertemperatur, ständiges Händewaschen und Desinfizieren sowie die stetige Reinigung von Gegenständen mit Desinfektionsmitteln“, schildert die Einrichtungsleiterin nur einige Aufgaben, die nun fester Bestandteil der täglichen Arbeit geworden sind. „Gerade in dieser komplizierten Zeit, in der sich Eltern, Kinder, Enkel und Freunde in unseren Räumlichkeiten nicht begegnen durften, haben viele Menschen sehr gelitten und waren traurig, weil sie ihre Liebsten nicht treffen konnten. Aber fast alle haben Einsicht gezeigt und sich bei uns bedankt, dass wir jetzt noch mehr Familie für die Bewohner sind“, sagt Cornelia Staar-Malcher. Über die neuen Lockerungsmaßnahmen, die am 15. Juni in Kraft getreten sind, freuen sich natürlich alle sehr. Auch, wenn es dabei weiterhin Vieles zu beachten gibt. Wichtig ist, dass wieder mehr Privatsphäre ermöglicht wird und niemand mehr einsam oder traurig sein muss. „Erleichterung bringt auch die Tatsache, dass ab sofort Begegnungen auf unserem schönen Außengelände erlaubt sind. Ich hoffe sehr, dass unsere Einrichtung weiterhin vom Infektionsgeschehen verschont bleibt, damit Einschränken und Entbehrungen hoffentlich bald der Vergangenheit angehören“, wünscht sich die erfahrene Rotkreuzmitarbeiterin. „Der Schutz älterer und kranker Menschen vor dem Corona-Virus wird allerdings weiterhin eine besondere Rolle spielen, zusätzliche Maßnahmen und viel Kraft unserer Mitarbeitenden in den Pflegeeinrichtungen erfordern, dessen sind wir uns bewusst“, sagt Geschäftsführer Adrian Gladysz.