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News aus der Tagespflege in Parchim - Bald wird renoviert.

Simone Herbst SVZ

Vorlesen in der Seniorentagesstätte in der Weststadt festes Ritual / DRK will Haus renovieren / Airbrush-Künstler sorgt für Wandbild (Simone Herbst, Parchimer Zeitung)

„… Je unbedachter Sie die Sache angehen, desto mehr ärgern Sie sich später.“ Keine Angst. Das ist nicht ernst gemeint. Andrea Hartmann Mitarbeiterin in der DRK-Seniorentagespflege Parchim, ist gerade mit der Zeitungsschau fertig und legt die SVZ zur Seite. Das eben zitierte Tageshoroskop hat sie sich für den Schluss aufgehoben. Sechs Senioren sind an diesem Vormittag ganz Ohr. Zwei sind eingenickt. Wenn es gleich in den kleinen Garten hinter der Einrichtung geht, werden sie ihre „Akkus“ wieder auftanken. Bis zum Mittag. Und dann ist sowieso erstmal Ruhe angesagt. In der Einrichtung in der Weststadt – 2001 als erste Tagespflege für Senioren in der Kreisstadt überhaupt gegründet – sind die Tage durchgeplant. Mit allem, was fürs individuelle Wohlgefühl unerlässlich ist. Darüber hinaus mit diversen Beschäftigungsangeboten und der Option für die Tagesgäste, ihre immer frei zu wählen. Platz ist hier für 15 Senioren, die einer Betreuung bedürfen. „Momentan haben wir noch Spielraum nach oben“, räumt Juliane Puskeiler ein. Die junge Frau leitet das Haus seit Juli vergangenen Jahres. Wie auch die Schwestereinrichtung in Sternberg. Um beiden Häusern gerecht zu werden, muss sie pendeln. Wochenweise. „Das geht schon“, lacht die junge Frau. Gerade dieser Tage ist sie guter Dinge. „Wir werden in den nächsten Wochen in Parchim renovieren“, erzählt sie. „Beide Aufenthaltsräume und den Eingangsbereich. Unsere alten Leute freuen sich schon sehr darauf.“ Warum? Die große Wand im Aufenthaltsraum, in dem gerade noch die Zeitungsschau stattfand, soll – wenn die Maler ihren Job erledigt haben – ein großes Bild schmücken. „Wir haben Kai Arendt, den Airbrush-Künstler aus Parchim, den viele hier ganz bestimmt kennen, engagiert“, erzählt Juliane Puskeiler und verrät, dass das Motiv nicht allein Arendts Idee war. Vielmehr hatten die Mitarbeiterinnen und er die Tagesgäste bei der Ideenfindung mit einbezogen. „Weil die meisten unserer alten Leutchen beruflich in der Landwirtschaft zuhause waren, haben sie sich ein entsprechendes Motiv gewünscht.“ Es wird wie ein Blick aus dem Fenster sein, ein weiter Blick auf einen Bauernhof mit Tieren, Traktor, Scheune, Blumen- und Gemüsebeeten. „Seine Skizze habe ich schon gesehen, und ich bin mir sicher, es wird richtig cool“, freut sich die Leiterin.
Wenn die Arbeiten durch und alles schick ist, wollen Juliane Puskeiler und ihre sechs Mitarbeiterinnen zum Tag der offenen Tür einladen. Ein Tag, an dem sie auch kräftig die Werbetrommel rühren werden: „Wir planen für die zweite Julihälfte. Die Gäste haben dann die Möglichkeit, sich unsere Räume und den Außenbereich anzuschauen, sie können mit den Mitarbeiterinnen sprechen, sich über die Beschäftigungsangebote und die täglichen Öffnungszeiten informieren.“ Bei 7.30 bis 15.30 Uhr liegen die derzeit. „Wir sind jedoch dabei, sie zu erweitern, weil wir wissen, dass es viele Angehörige gibt, die mit diesen Zeiten im Täglichen nicht klarkommen, etwa wenn sie außerhalb oder auch im Schichtdienst arbeiten. Wir müssen und wir wollen unsere Einrichtung dem anpassen.“
Obwohl die junge Leiterin nur jede zweite Woche in Parchim ist, hat sie großes Interesse daran, Events für die Tagesgäste, deren Angehörige und immer auch für andere Interessenten zu gestalten. Gerade erst hatte eine mehr oder weniger spontane Aktion zum Weltrotkreuz-tag stattgefunden. Jetzt füllt sich der Veranstaltungskalender der Tagesstätte bereits für die kommenden Wochen: Etwa mit einer ganzen Themenwoche Demenz, die sich um den Weltalzheimertag am 21. September ranken wird. So wird am 19. September das Motto Sicherheit sein. Der Sicherheitsberater des Landesseniorenbeirates wird in die Tagesstätte kommen und Kriminalitätsprävention anhand der immer raffinierter werdenden Enkeltrick-Masche beleuchten und Schutz vor Einbrüchen thematisieren. Geplant ist zudem ein Angehörigentreffen. „Zur Demenzschulung und offener Fragerunde werden wir Experten einer Schweriner Firma vor Ort einladen“, so Juliane Puskeiler. Eine der Veranstaltungen in dieser Woche wird definitiv generationsübergreifend sein. „Das bietet sich natürlich geradezu an. Die Kita ist im selben Haus, mit ihr werden wir uns zusammentun“, so Juliane Puskeiler. Download ganzer Artikel (SVZ)