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Online-Learning statt Frontalunterricht

Lisa-Marie Pagel bereitet sich mit Hilfe der Lernplattform Lele auf ihre Prüfung als Notfallsanitäterin vor.

Am 16. März wurden wegen der Corana-Pandemie auch die sechs Beruflichen Schulen am DRK-Bildungszentrum Teterow geschlossen. Was wird aus dem Unterricht und der praktischen Ausbildung? Viele Fragen standen im Raum, schnelle, praktikable Lösungen mussten her.

Die Vorbereitungen zum digitalen Lernen waren zwar schon längst im Gange und erste Schritte in den Schulalltag integriert. Aber damit, dass die neue Online-Lernplattform Lele, die den Unterricht unterstützen soll, ab sofort das wichtigste Unterrichtsmittel für Schüler und Lehrer sein würde, hatte wohl niemand gerechnet. „Wir mussten sozusagen ins kalte Wasser springen und den Lehrbetrieb in kürzester Zeit völlig neu organisieren. Denn es hieß ja: Frontalunterricht ade!“, erklärt Geschäftsführerin Dr. Brita Ristau Grzebelko. Umgehend rief sie das Kollegium zusammen, um die Umsetzung der Regelungen während der Corona-Krise zu beraten und zu klären, auf welche Weise der Unterricht fortgesetzt werden kann. Klar war: Homeoffice und Online-Learning! Doch wie soll das funktionieren? Welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein – technisch, organisatorisch und räumlich? Welche Lehrinhalte sollen vermittelt werden – und wie lange dauert das Ganze eigentlich? Viele Fragen und viel Arbeit für Lehrkräfte und Schulleitungen. „Die Online-Lernplattform LeLe wurde bereits von einigen Klassen ergänzend genutzt. Jetzt galt es, sofort alle zu integrieren, die nicht im Praktikum waren – und zwar ohne persönliche Kontakte, also online inklusive Einführungsunterricht. Wir haben alle Schüler in das System eingepflegt, Anleitungen erstellt und per Mail verschickt. Die Lehrkräfte mussten kurzfristig Lern-Apps, Lernmodule sowie Aufträge entwickeln, mit den Schülern kommunizieren und vieles mehr“, schildert die stellvertretende Leiterin des Bildungszentrums Isa Rahn, die Situation, auf die niemand vorbereitet war. Trotzdem musste sie in kürzester Zeit bewältigt werden. Schon nach neun Tagen konnte der Distanzunterricht beginnen. Das war nicht nur sehr ungewohnt, sondern forderte von den Lernenden auch Ehrgeiz und Disziplin, alleine die vielen Aufgaben zu lösen. Hinzu kamen Probleme wegen schlechter Internetverbindungen oder weil etliche Schüler nicht über einen PC verfügen. Die Mitarbeiter des Bildungszentrums hatten anfänglich ebenfalls so ihre Sorgen mit der neuen Unterrichtsform und mussten einige organisatorische und technische Hürden nehmen. Einige mussten Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut bringen, was manchmal so einfach war, wie gedacht. Seit dem 27. April 2020 sind die Abschlussklassen aller Bildungsgänge in die Einrichtung am Teterower Bergring zurückgekehrt. Auf dem Plan stehen intensive Prüfungsvorbereitungen. „Wir sind sehr erleichtert, dass wir nun schrittweise und unter besonderen Bedingungen mit dem Unterricht in den Räumen des DRK-Bildungszentrums beginnen können. Dafür haben wir umfangreiche organisatorische sowie personelle Vorbereitungen getroffen und freuen uns auf den normalen Schulbetrieb“, erklärt Dr. Ristau-Grzebelko. Und Lele? Sie wird künftig eine qualifizierte und praxiserprobte Ergänzung zum Schulunterricht sein, so wie es eigentlich geplant war.