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Unsere frisch ausgebildeten Corona-Schnelltester

Ausbilder Rene Grove zeigt den Corona-Schnelltest an Bufdi Johanna Meinecke (Video: Victoria Flägel / medienhaus nord)

Johanna Meinecke (Foto: Victoria Flägel)
Leon Seidel - hat er sich beim Arbeitsamt als Freiwilliger gemeldet (Foto: Victoria Flägel)
Rene Grove (Foto: Victoria Flägel)
(Foto: Victoria Flägel)
(Foto: Victoria Flägel)
Vera Timm - bei den ‚Grünen Damen‘ (Foto: Victoria Flägel)

In knapp drei Stunden zum Corona-Schnelltester: Die ersten Freiwilligen haben den Kurs erfolgreich absolviert.

„Wir werden heute ein bisschen in der Nase bohren“, sagt Rene Grove zu Beginn des Kurses, bei dem Freiwillige darin geschult werden, Corona-Schnelltests durchzuführen. Der Teamleiter der Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes Parchim bildet pro Kurs bis zu zehn Personen in der hygienischen und sicheren Durchführung des Corona-Schnelltests aus.Bei den Tests handelt es sich um Antigen-Schnelltests – nach 15 bis 30 Minuten liegt ein Ergebnis vor. „Wie ein Schwangerschaftstest“, sagt Rene Grove. Doch bei den Antigen-Schnelltests wird ein Stäbchen zwischen sechs und sieben Zentimeter tief in die Nase eingeführt. „Weil dort die Erregerzahl höher ist, wird empfohlen, die Schnelltests in der Nase und nicht im Rachen durchzuführen“, erklärt Johanna Meinecke. Die gelernte tiermedizinische Fachangestellte leistet ihren Bundesfreiwilligendienst beim DRK Parchim. Sie ist zuständig für den Bereich Ehrenamt, Ausbildung und Koordination und darüber hinaus auch mit mobilen Impfteams unterwegs, die Bewohner von Pflegeheimen impfen. Sie wird jeden Tag mit einem Antigen-Schnelltest auf das Corona-Virus getestet. „Wir testen uns täglich gegenseitig.“ Die Freiwilligen kommen aus ganz MV: aus Hagenow, Lübz, Plau am See, Neustadt-Glewe. Leon Seidel ist aus Sternberg gekommen, um sich zum Schnelltester ausbilden zu lassen. „Ich arbeite eigentlich in der Gastronomie, bin aber seit vier Monaten ist Kurzarbeit“, sagt der 23-Jährige. „Ich wollte wieder etwas machen und zu der Lösung des Problems beitragen.“ Als er in der SVZ gelesen hat, dass das DRK Parchim Schnelltester ausbildet, hat er sich beim Arbeitsamt als Freiwilliger gemeldet. Dieses wird die Freiwilligen auch an die Pflegeheime vermitteln, die Unterstützung benötigen. „Ich hoffe, dass ich beim Altenheim bei mir in Sternberg eingesetzt werde“, sagt Leon Seidel. Seit Ende Januar darf auch nicht medizinisches Personal Corona-Schnelltests vornehmen, sofern sie von medizinischem Fachpersonal geschult wurden. Das Deutsche Rote Kreuz wurde damit beauftragt, diese Schulungen durchzuführen. Irgendwann, wenn die Corona-Pandemie vorbei ist, dürfen die ausgebildeten Schnelltester die Tests jedoch nicht mehr machen: „Es handelt sich immerhin im einen invasiven Eingriff“, sagt Rene Grove. Auch Vera Timm aus Hagenow möchte in ihrer Heimatstadt im Pflegeheim als Testhelferin eingesetzt werden. „Ich bin bei den ‚Grünen Damen‘ und habe vorher schon im Altenheim ausgeholfen - ich habe dort die Registrierung gemacht.“ Doch das Pflegeheim braucht vor allem Hilfe bei den Schnelltests. „Jetzt macht das die Bundeswehr. Aber ich kann das hoffentlich auch bald machen“, sagt Vera Timm. Nach etwas über einer Stunde Theorie testen sich die freiwilligen Schnelltester unaufgeregt gegenseitig. Zuerst Hände desinfizieren, Schutzanzug anziehen, Haube, neuen Mundschutz sowie Schutzbrille aufsetzen und Handschuhe anziehen. Dann werden Arbeitsplatz und Schnelltests vorbereitet, 15 Tropfen der Lösung in das Extraktionsröhrchen gegeben und die Probe aus der Nase entnommen. „Und redet mit den Testpersonen. Sagt ihnen, sie sollen durch den Mund weiteratmen, damit sie nicht die Luft anhalten“, gibt Rene Grove den Kursteilnehmern als Tipp. „Wenn die Tränchen kommen, macht ihrs richtig - das ist ein Reflex.“ Dann wird das Stäbchen im Extraktionsröhrchen wie ein Schwamm ausgedrückt und gedreht, bevor drei Tröpfchen von der Lösung auf den Teststreifen gegeben werden. Nach etwa einer halben Stunde stellt Rene Grove fest: „Nichts Positives dabei heute.“ Bei keinem der Anwesenden wurden Coronaviren durch die Schnelltests nachgewiesen. Nach knapp drei Stunden ist der Kurs vorbei. Jetzt heißt es für die frisch ausgebildeten Corona-Schnelltester nur noch warten. Die Liste der ausgebildeten Schnelltester wird an den Landkreis geschickt, der diese zusammen mit dem Arbeitsamt an die Pflegeheime verteilt, die Bedarf angemeldet haben. Anfragen gibt es viele. „Wir kriegen zwischen 50 und 100 Mails täglich“, sagt Johanna Meinecke. Viele von Firmen und Schulen, die intern Corona-Schnelltester ausbilden lassen wollen, um ihre Angestellten regelmäßig testen zu lassen. Die Ausbildungen in den Firmen werden in den kommenden Tagen beginnen. SVZ als PDF Quelle: https://www.svz.de/31422022 ©2021